Die Media Exklusiv GmbH erklärt, dass ein Faksimile eine originalgetreue Nachbildung eines historisch wertvollen Dokuments oder Buches ist, welches dem Original in Nichts nachsteht und einen vollwertigen Ersatz darstellt. Somit beginnt streng genommen die Geschichte des Faksimilierens spätestens erst mit der Erfindung der Lithografie durch den Präger Alois Senefelder zu Beginn des 19. Jahrhunderts, mit der man erstmals Halbtöne entsprechend des originalen Werks wiedergeben konnte. Tatsächlich aber begleitet die Kunst des „Faksimilierens“ die Menschheit von Beginn an. Denn bereits vor der Fertigstellung des ersten Faksimiles (im heutigen Sinne) wurden Dokumente und Bücher kopiert, allerdings weniger mit dem Anspruch seinem Original 1:1 zu gleichen. Bei diesen Druckwiedergaben ging es primär um den Inhalt und Buchtyp, unabhängig vom Überlieferungsträger. Trotzdem gab es im Verlauf der Menschheit immer wieder mal Versuche, bestimmte Werke im heutigen Sinne zu faksimilieren. Um welche Werke es sich dabei handelt, offenbart die Media Exklusiv GmbH.
Media Exklusiv GmbH: Leidener Aratea – Das wohl erste Faksimile aus dem Jahr 825
Die wohl erste faksimilierte Handschrift, im nicht ganz so strengen Sinn, ist die Leidener Aratea. Diese ist ein astronomischer Kodex mit karolingischer Bilderhandschrift, welches von der astronomischen Abhandlung Phainomena des Aratos (310–245 v. Chr.) über die Sternbilder handelt. Das Werk wurde 825 in Lotharingien (Aachen oder Metz) faksimiliert, vermutlich im Auftrag von Kaiser Ludwig. Auch wenn es nicht das Originalformat aufwies, man auf Färb- und Goldreproduktion verzichten musste und der Text von Claudius Caesar Germanicus ins Lateinische übersetzt wurde, wies die Ausgabe Übereinstimmungen auf in Hinsicht auf Umbruch, Bild- und Textaufteilung. Der Kodex umfasst 39 ganzseitige Miniaturen in Kupfer gestochen, wovon 4 leider mittlerweile fehlen und 99 Pergamentblätter.
Media Exklusiv GmbH: Viele gescheiterte Ansätze der Faksimilierung im 17. Jahrhundert
Weitere Ansätze und Versuche der Faksimilierung findet man im 17. Jahrhundert, die jedoch allesamt aus unterschiedlichen Gründen gescheitert sind:
– 1620: Der Franzose Antiquar Nicolas-Claude Fabri de Peirese beabsichtigte alle Miniaturen der Cotton Genesis aufgrund seiner Bedeutung zu faksimilieren.
– 1642: Auch das Vorhaben von Cassianus dal Pozzo, ein römischer Antiquar, eine Kupferstichausgabe der Miniaturen des Vergilius Vaficanus zu faksimilieren, bliebt erfolglos.
– 17. und 18. Jahrhundert: Zahlreiche Versuche blieben erfolglos das Acta Sanctorum zu faksimilieren.
Media Exklusiv GmbH: Tractatio de Bulla aurea – Fast das erste Faksimile (1697)
Das „fast erste“ Faksimile Tractatio de Bulla aurea erschien 1697 von Frankfurt. Für diese Ausgabe ging der Herausgeber zwar einige kleinere Kompromisse ein und bediente sich für die Initialen am Vorrat des Druckers und löste die Problematik bezüglich der Rubrizierungen mit Kursivschrift, betrieb für den Rest der Ausgabe dafür aber einen weitaus größeren Aufwand. So wurden im Originalformat alle Miniaturen der Handschrift in Kupfer gestochen und der Text soweit wie möglich in Antiqua buchstabengetreu gesetzt. Thülemeyer kommentierte sogar die Faksimileausgabe für den Leserkreis, so wie es heute üblich ist.
Media Exklusiv GmbH: Dürers Marginalzeichnungen zum Gebetbuch Kaiser Maximilians – Erstes lithographisches Faksimile (1807)
Die Faksimilierung im heutigen Sinne begann mit der Erfindung der Lithografie, ein chemisch bedingtes Flachdruckverfahren. Die Kunst des Faksimilierens erlebte durch den Erfinder und Präger Alois Senefelder einen Aufschwung, da es nun erstmals möglich war, zumindest im Ansatz Halbtöne entsprechend dem Original wiederzugeben. Das erste bedeutende Faksimile, dass durch Lithografie im Jahr 1807 in München entstand, war das Werk Dürers Marginalzeichnungen zum Gebetbuch Kaiser Maximilians, welches damals mit größter Wahrscheinlichkeit für Kaiser Maximilian I. geschaffen wurde.